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Friedensdenkmal

Die Feiertage stehen vor der Tür - deshalb möchten wir Sie heute erst einmal zu einem kleinen Ausflug in die Pfalz mitnehmen, bevor wir wieder nach Karlsruhe zurückkehren:


Oberhalb von Edenkoben finden Sie das Sieges- und Friedensdenkmal (heutiger Name nur noch Friedensdenkmal), das an den Sieg über Frankreich im 1870/71er Krieg, die Reichsgründung und die anschließende Friedenszeit erinnern soll. Vom damaligen Kiefernberg konnten die Edenkobener die Kämpfe im nahegelegenen Elsass beobachten; bei Dunkelheit sollen die Mündungsfeuer erkennbar gewesen sein. Von daher naheliegend, dass nach dem deutschen Sieg der Berg in Werderberg (preuß. General des 70/71er Krieges) umbenannt und mit verschiedenen Denkmälern bestückt wurde.

Das größte ist das 1899 eingeweihte Sieges- und Friedensdenkmal auf der Bergspitze. Die zwei Frauen, die sich an den Händen halten, symbolisieren die Waffenbrüderschaft zwischen den norddeutschen und den süddeutschen Staaten. Dahinter die Büsten von Kaiser Wilhelm I (Mitte), links die des bayerischen Königs Ludwig II (er hatte die Kaiserkrone im Namen der deutschen Fürsten König Wilhelm im sogenannten Kaiserbrief - wenn auch wider Willen - angetragen) und rechts die des bayerischen Prinzregenten Luitpold, der Überbringer des Kaiserbriefes. Die zwei bayerischen Könige findet man hier aber nicht nur wegen ihrer besonderen Verdienste bezüglich der Reichsgründung, sondern weil die Pfalz von 1816 - 1946, also bis zur Gründung des Landes Rheinland-Pfalz, zu Bayern gehörte.


Über den Büsten die Deutsche Eiche mit dem Kaiserwappen und beidseitig die Wappen der deutschen Länder, die sich im Kaiserreich zusammengefunden haben. Im Gewölbe ein Mosaik mit der Kaiserkrone mit einer Kette darum herum, die die Zusammengehörigkeit der deutschen Länder darstellen soll. Die drei Raben verkündigen laut Kaisersage Kaiser Barbarossa, ob Krieg oder Frieden herrsche. Hier stehen sie wohl für die Zwietracht der deutschen Fürsten. Aber der Adler, das Wappentier der Hohenzollern, vertreibt die Raben.


Ein Jüngling reitet auf einem Pferd von Westen (Frankreich) gen Rhein (Reich) mit einem Ölzweig in der Hand als Überbringer der Botschaft: Es ist jetzt Friede!

Weitere Beschreibungen des Denkmals finden Sie hier:

Was Sie aber in keiner Beschreibung finden (weder im Netz noch auf Papier), sondern von meinem Kollegen Georg Hertweck bei einer gemeinsamen Wanderung dort entdeckt wurde: Die Rechtschreibfehler bzw. Flüchtigkeitsfehler, die sich auf einer der Schrifttafeln mit Zitaten von Kaiser, König Ludwig und Bismarck finden. Und das bei so einem heroischen Denkmal! Vielleicht sollten wir bei der heutigen Jugend doch mehr Milde walten lassen... Finden Sie die drei Fehler auf den Photos, die wohl auch nicht durch mehrere Rechtschreibreformen und künstlerisch gestaltete Buchstaben erklärbar sind? Morgen kommt die Auflösung.






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