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Siegfried und der Drache

1. Akt:

Die schwangere Sieglinde findet Unterschlupf bei Alberichs Bruder, dem Schmied Mime, und bringt dort ihren Sohn Siegfried zur Welt. Bei der Geburt stirbt sie, hinterlässt dem Baby aber die Bruchstücke von Papas Schwert Notung. Mime zieht Siegfried auf. Allerdings nicht ganz uneigennütz, denn er hofft, dass Siegfried später einmal Ring und Schatz für ihn erbeuten wird. Denn auch er will Macht und Gold!


Für diese Aufgabe versucht er, Siegfried ein super Schwert zu schmieden, aber alle Schwerter zerbrechen, wenn Siegfried damit zuschlägt, weil er viel zu stark ist. Was also tun? In dieser Situation erinnert man sich an die Bruchstücke des Schwerts Notung. Wer kann sie wieder zusammensetzten? Nicht der Schmied Mime, sondern nur Siegfried selber. Denn:


„Nur wer das Fürchten nie erfuhr, schmiedet Notung neu."


Und Siegfried hat keine Furcht, er weiß noch nicht einmal, was Furcht überhaupt ist. Mit dem neu geschmiedeten Schwert Notung zerhaut Siegfried mit einem mächtigen Schlag den Amboss. Und das Schwert zerbricht nicht!


Und wenn Sie sich fragen, wo Siegfried das Wunderwerk vollbracht hat, dann gehen Sie doch einmal bei Ihrer nächsten Wanderung ins Edenkober Tal in die Pfalz (zwischen der Villa Ludwigshöhe und dem Friedensdenkmal - siehe Beitrag vom 8.4.). Dort finden Sie die Siegfriedschmiede im Wald! Übrigens ein guter Ort für eine Einkehr, wenn dann irgendwann wieder möglich...

Unser Held Siegfried macht jetzt das, was Helden gemeinhin tun. Er bricht in die Welt auf, um Heldentaten zu bestehen!


Aber Mime will ihn erst ziehen lassen, wenn er ihm das Fürchten beigebracht hat. Das hätte er angeblich Siegfrieds Mutter versprochen. In Wirklichkeit hat Wotan ihm gesteckt, dass Mimes Leben in der Hand desjenigen liegt „der das Fürchten nicht gelernt“. Also in Siegfrieds Hand. Deshalb will er, dass Siegfried das Fürchten lernt. Um seine eigene Haut zu retten. Und außerdem soll ihm Siegfried den Ring, den Tarnhelm und den Goldschatz besorgen.


Also auf geht's zur Drachenhöhle! Und auch hier können Sie mitwandern: Drachenfels und Drachenhöhle liegen auf halber Strecke zwischen Bad Dürkheim und Frankenstein in der Pfalz südlich der B 37. Der Wanderweg startet am Parkplatz Saupferch.


2. Akt: Siegfried und Mime erreichen die Drachenhöhle und treffen dort auf den Drachen Fafner. Mime hofft

a) dass der Drache Siegfried das Fürchten schon beibringen werde

b) dass Siegfried und der Drache sich gegenseitig umbringen Beide Hoffnungen erfüllen sich nicht. Siegfried tötet Fafner. Mit Notung im Herzen bricht Fafner zusammen.

Siegfried zieht das Schwert aus Fafners Brust, das Blut spritzt auf seinen Finger und brennt wie Feuer. Er leckt das Drachenblut ab und versteht dadurch die Sprache der Vögel.

(Dass Siegfried im Drachenblut badet und er damit unverwundbar wird, wenn da nicht das dumme Lindenblatt auf seine Schulter gefallen wäre, findet man bei Wagner nicht, sondern in der Nibelungensage; denn von dem selben Stoff gibt es zahlreiche Varianten, wobei die Protagonisten, um die Verwirrung komplett zu machen, auch noch verschiedene Namen haben).

Und ein Waldvogel gibt ihm 3 wichtige Tipps: a) Dass sich in der Drachenhöhle Goldhort, Ring und Tarnhelm befinden

-> Siegfried nimmt sich Ring und Tarnhelm; den Hort aber lässt er in der Höhle zurück.

b) Dass Mime ihn umbringen will -> Siegfried kommt ihm zuvor und tötet Mime.

c) Dass auf dem feuerumringten Walkürenfelsen das "herrlichste Weib", Brünnhilde, darauf

wartet, erweckt zu werden. "Nur wer das Fürchten nicht kennt, gewinnt Brünnhilde."


Das lässt sich Siegfried nicht zweimal sagen und auf geht's zu Brünnhildes Felsen.

3. Akt: Wotan stellt sich vor dem Fels Siegfried in den Weg. Doch Siegfried weicht nicht und zertrümmert mit einem Schlag den Speer des Gottes, in dem dessen Verfassung eingeritzt ist. Wotan ist aber letztlich erleichtert, er will das Ende der Götterherrschaft. Die Macht soll an Siegfried und Brünnhilde und deren Nachkommen gehen.

Siegfried durchschreitet das Feuer. Als er die schlafende Brünnhilde sieht, passiert ihm etwas völlig Ungewohntes: das erste Mal in seinem Leben empfindet er Furcht! Die ihn überwältigende Liebe ist etwas Neues für ihn und er weiß nicht, wie er mit der Situation umgehen soll.

Wie ist mir Feigem?

Ist dies das Fürchten?

Oh Mutter, Mutter! Dein mutiges Kind!

Im Schlafe liegt eine Frau:

die hat ihn das Fürchten gelehrt!

Wie end ich die Furcht?

Wie fass ich Mut?


Aber, wir haben es nicht anders erwartet, er überwindet seine Furcht und küsst Brünnhilde wach. Große Liebe entbrennt zwischen den beiden!


Wird diese Liebe halten? Dieses und noch viel mehr erfahren Sie morgen! Stichwort: Götterdämmerung...

Frage des Tages:

Der drachentötende Siegfried ist nicht nur an der Fassade des Moningerhauses am Europaplatz zu finden, sondern auch als Brunnenfigur an anderer Stelle in Karlsruhe. Wo?


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