Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld...? - Die Karlsruher Münze (Teil 1)
Diese Frage stellt sich nicht erst heute in Zeiten von Corona, sondern auch früher gab es Krisen (damals meist Kriege) mit schweren wirtschaftlichen Folgen. Werfen wir zur besseren Illustration der Ereignisse doch einen Blick auf die Karlsruher Münze:

1826 von Weinbrenner gebaut (sein letztes Projekt) unter der Regentschaft von Großherzog Ludwig (daher das bekrönte "L" im Giebel); Stephanienstraße Ecke Karlstraße.
In der napoleonischen Zeit von einer kleinen Markgrafschaft zum Großherzogtum von Napoleons Gnaden mutiert, hatte Baden zunächst das Problem, dass die bisherige Münze in Mannheim bei weitem nicht mehr den Münzbedarf im flächenmäßig stark vergrößerten Baden decken konnte. Deshalb waren viele ausländische Münzen in Umlauf, vor allem französische. Spätestens seit dem Sturz Napoleons war das natürlich eine heikle Sache. Der Neubau der Münze in Karlsruhe hatte daher nicht nur den praktischen Zweck, die heimische Münzproduktion zu steigern und das Land damit flächendeckend zu versorgen, sondern sie war ein gebautes Symbol der badischen Staatsautonomie!